Entdecke die zwei aufregendsten Städte Südamerika’s, die tosenden Iguazú Wasserfälle und Jesuitenruinen in Paraguay. Zum Ausgleich geht es zwischendurch in die verträumte Kolonialstadt Paraty und auf die Dschungelinsel Ilha Grande, wo die Uhren noch langsamer ticken. 2013 nach meinem Abi packte ich das erste Mal meinen Backpack um diese Route zu reisen und die große weite Welt zu erkunden. In Rio wurde ich somit das erste Mal richtig mit Fernweh infiziert – und bin bis heute noch nicht geheilt!
Highlights.
Reiseroute 1 Monat Ostküste Südamerika.
Rio de Janeiro [6 Tage] – Ilha Grande [6 Tage] – Paraty [3 Tage] – Sao Paulo [1 Tag] – Foz do Iguazu [2 Tage] – Puerto Iguazu [2 Tage] – Trinidad [2 Tage] –Posadas [1 Tag] – Buenos Aires [5 Tage]
Los geht die Reise…
Oh Rio de Janeiro.
Rio de Janeiro ist zweifellos eine der am schönsten gelegenen Städte der Welt. Unzählige Hügel, die in teils traumhaften Buchten, teils aber auch an legendären Stränden wie der Copacabana auslaufen, geben der Stadt ein unvergleichbares Flair. Wer in Rio deshalb nicht nur die Hauptattraktionen abklappern will, sollte hier auf jeden Fall fünf bis sieben Tage einplanen.
Rio-Klassiker.
- Abends mit der Seilbahn auf den Zuckerhut fahren und den Sonnenuntergang betrachten
- auf dem Monte Christo die 17-Meter hohe, weltbekannte Christusstatue bewundern und von dort aus den Ausblick über die Meerenge vor Rio genießen
- Einen halben Strandtag an der Copacabana einlegen und dabei eine eisgekühlte Kokosnuss schlürfen
Meine Lieblingsspots in Rio.
Santa Teresa – das schönste Stadtviertel Rios. Dort, wo noch vor 100 Jahren die High Society der Stadt eine Villa nach der anderen erbaute, feiert heutzutage Rios Künstlerszene unvergessliche Feste. Lasse dich abends bei Straßenmusik durch die mit Lampions geschmückten Straßen treiben.
Drachenflug – Rio aus der Vogelperspektive erleben. Viele Anbieter bringen abenteuerlustige Touristen täglich ins umliegende Gebirge, um von dort aus im Tandemflug über die Stadt zu gleiten. Diese Halbtages-Aktion ist jeden Cent wert, nicht zuletzt wegen den atemberaubenden Ausblicken über die Favelas bis hinüber zum Zuckerhut.
Affen am Zuckerhut. Im Park unterhalb des Zuckerhuts muss man gut aufpassen, nicht beklaut zu werden – nämlich von den kleinen süßen Kaputzineräffchen! Wer mit den putzigen Rackern auf Tuchfühlung gehen will, sollte hier auf jeden Fall einen Abstecher einlegen.
Discovery-Hostel. Die wohl verträumteste Unterkunft der Stadt findet ihr direkt an der U-Bahn-Station Gloria. Das Hostel war mit ein Grund, weshalb ich mich so wohl in Rio gefühlt haben. Im Pflanzen umwucherter Innenhof kann man sich perfekt von den ganzen Eindrücken entspannen. Für alle, die gerne das Tanzbein schwingen, bietet das Hostel alle 2-3 Abende Forro-Kurse an.
Inselparadies Ilha Grande.
Von Rio aus super leicht zu erreichen, bezaubert die überschaubare Insel vor allem mit ihren schönen Buchten und seiner leichtlebig entspannten Atmosphäre.
Am einfachsten macht man sich die Anfahrt, wenn du mit dem Bus nach Angra dos Reis fährst. Dieser schlängelt sich hauptsächlich an der wunderschönen Küstenstraße entlang. Am Hafen von Angra dos Reis musst du dann aussteigen um auf die Fähre nach Vila do Abraão umzusteigen.
Schon beim Einlaufen in den kleinen Strandhafen von Vila do Abraão wird einem bewusst, dass hier die Uhren langsamer gehen. Kleine Gässchen aus Sandboden, bunte Hütten und Künstlercafés sorgen hier für ein alternatives Flair.
Wer sich nach einsamen Nächten am Strand sehnt, der sollte Vila do Abraão hinter sich lassen und die komplette Insel erkunden. Schon die nächstgelegene Bucht Enseada das Palmas, die in 1,5h zu Fuß zu erreichen ist, bietet ein Hostel, Zeltplätze und eine traumhafte Bungalows direkt an der Bucht. In der kleinen Strandbar, die bis tief in die Nacht geöffnet ist, kann man außerdem zu Abend essen. Einen Supermarkt gibt es jedoch nicht, also im vorhinein in Vila do Abraão einkaufen!
Kolonialstadt Paraty.
Folgt man der verschlungenen Küstenstraße von Angra dos Reis weiter nach Süden, so gelangt man ins zuckersüße Paraty. Die Stadt hat ihren ganz besonderen Charme: Bunte kleine Häuschen, die allzu sehr an die Kolonialzeit erinnern, kleine Läden und kopfsteingepflasterte Straßen laden ein, ein paar gelassene Tage zu verbringen.
Brasilianische Iguazufälle – Foz do Iguazu.
Unsere Reise ging mit dem Bus weiter nach Foz do Iguazu. Die nach den weltbekannten Wasserfällen benannte Stadt ist der erste Anlaufpunkt für alle, die die brasilianische Seite der Iguazu-Wasserfälle beobachten wollen. Täglich fahren zahlreiche Busse zu den etwa 45min entfernten Fällen, die direkt im Dreiländereck Brasilien-Paraguay-Argentinien gelegen sind.
Argentinische Iguazufälle – Puerto Iguazu.
Wohingegen man von der brasilianischen Seite einen fantastischen Panoramablick auf die Fälle bekommt, beeindruckt die argentinische Seite auf jeden Fall durch die unmittelbare Nähe. Die Touristenpfade führen die Besucher direkt an die teils 80m hohen Wasserfälle, sodass man die enorme Kraft der Wassermassen förmlich fühlen kann. An manchen Stellen kommt man so dicht heran, dass man vom Wassernebel patschnass gesprüht wird. Das absolute Highlight des Tages ist der Blick in den „Garganta del Diablo“, den Teufelsschlund, der am Ende der Tour wartet.
Kulturstätte Trinidad.
Von Foz do Iguazu am anderen Ufer des Rio Parana liegt Ciudad del Este, die zweitgrößte Stadt Paraguays. Diese hat wenig Schönes übrig und kann daher schnell durchreist werden. Trotzdem lohnt sich der Abstecher nach Paraguay sehr! Von Ciudad del Este ist es ein leichtes, mit dem Bus weiter durch das Land zu fahren. Es gibt quasi nur 2 Richtungen: Asuncion (Highway 7) oder Encarnation (Highway 7 bis Minga Guazu, dann Abbiegen auf Highway 4 in Richtung Süden). Also einfach abwarten, bis ein Bus hält, Busfahrer fragen, wo die Reise hingeht, einsteigen. Die Busse werden fast ausschließlich von Einheimischen genutzt und sind daher spottbillig.
Bus fahren war für mich in Paraguay das eigentliche Highlight: Paraguayische Frauen dürfen während der kurzen Pausen den Bus betreten und bieten leckere Backwaren an. Ob süße Stollen oder deftige Empanadas: Für wenige Cents sorgen die Bäckerinnen dafür, dass die Reisenden selbst auf längeren Fahrten niemals hungrig werden.
Unsere Fahrt endet vorerst in Trinidad, was nur wenige Kilometer von der Grenzstadt Encarnation gelegen ist. Diese komplette Grenzregion kann mit wunderschönen Kulturstätten punkten: So kann man sowohl auf paraguayischer Seite (Trinidad) als auch auf argentinischer (San Ignacio) die teils mehrere Jahrhunderte alten Ruinen der Jesuitenmissionen besichtigen. Geschlafen haben wir einfach direkt neben den Ruinen in unserem Zelt und durften auch nachts die Toiletten der Anlage benutzen.
Bueeenos Buenos Aires.
Die letzte Etappe unserer Reise führt uns schließlich nach Buenos Aires. Nach der ca. 12-stündigen Reise kommt man schließlich im Hafenviertel Retiro an.
Im Gegensatz zu Rio de Janeiro oder anderen südamerikanischen Metropolen fällt die Orientierung in Buenos Aires erstaunlich leicht. Sowohl das übersichtliche U-Bahn-Netz, als auch die monumentale Avenida 9 de Julio, die sich wie ein Lineal durch die Innenstadt zieht, dienen der guten Orientierung. Im unmittelbaren Innenstadtbereich findet man erste Sehenswürdigkeiten, wie beispielsweise den Obelisco inmitten der Av. 9 de Julio, als auch den Präsidentenpalast („Casa Rosada“), den man zu bestimmten Zeiten sogar kostenlos besichtigen kann.
Außergewöhnliche Spots in Buenos Aires.
La Boca. Am nächsten Tag sollte man unbedingt das Stadtviertel La Boca besuchen, welches durch seine bunten Holzhäuser weltbekannt wurde. Kleine Gassen, süße Häuschen, aus denen unbeschwerter Tango auf die Straßen schallt, verleihen dem Viertel einen ganz besonderen Charme. Wer Glück hat, sieht sogar das ein oder andere Pärchen, das auf der Straße zur Musik das Tanzbein schwingt – selbstverständlich in all der Würde und Grandeur, die der Tango mit sich bringt.
Flohmarkt San Telmo. Auf dem „Heimweg“ ins Zentrum sollte man sich mehr Zeit nehmen und zumindest einen Teil davon zu Fuß laufen – durch das zauberhafte San Telmo. Jeden Sonntag findet sich dort auf der Straße ein kilometerlanger Flohmarkt, auf welchem Antiquitätenhändler, Second-Hand-Verkäufer und Künstler auf kleinen Ständen und Decken ihre Schätze anbieten.
Schönste Aussicht vom Palacio Barolo. Bei einer Tour durch den Palacio Barolo kann man nicht nur die wunderschöne Architektur des Gebäudes bestaunen. Am Ende der Tour lockt ein Aufstieg in einen kleinen Leuchtturm, der sich auf dem Palacio befindet, von wo man die beste Aussicht auf Buenos Aires hat.
Fazit.
Ich werde diese Reise nie in meinem Leben vergessen. Zum einen, da ich mich in diesen 4 Wochen unsterblich in Südamerika verliebt habe, zum anderen, da sie auch einen wichtigen Schritt in mein Erwachsenenleben symbolisierte. Mir hat vor allem der Mix aus Großstädten, Natur und Kultur gefallen. Trotzdem war in dem Monat noch genug Zeit, um die Seele baumeln zu lassen! Also Flug buchen und los geht das Abenteuer!
ORGANISATION.
Reisezeit.
März bis November. Beste Reisezeit, angenehmes Klima.
Dezember bis Februar. Sommer in Südamerika, Klima heiß und schwül.
Verkehrsmittel.
Bus. Das Hauptverkehrsmittel in Südamerika. Da die Entfernungen in Südamerika sehr groß sind, haben wir oft Nachtbusse gewählt. Man konnte meist zwischen den Komfortkategorien Semi-Cama Bus (Sitz mit Auflagefläche für die Beine) und den teureren Cama Bus (breiter bequemer Sessel, den man weiter nach hinten klappen kann) wählen. Um Tickets zu kaufen, einfach spontan am Busbahnhof auftauchen, meistens wurden die Tickets sowieso erst am Tag/ einen Tag vor Abfahrt freigegeben.
Übernachten.
Hostel. Hauptsächlich haben wir in Hostels übernachtet. Diese haben zwischen 5€ und 15€ die Nacht gekostet.
Camping. Da wir auf der Ilha Grande zelten wollten, hatten wir unser Zelt und das komplette Outdoor Equipment dabei. Wer jedoch nur im Hostel übernachtet spart sich einige Kilo an Gepäck.
Budget.
Ich habe in 3 Wochen ca. 1000€ ausgegeben.
280€ für Übernachtungen im Hostel – 20€ fürs Camping – 200€ Bus – 100€ Drachenflug – 16€ Christo Eintritt – 22€ Zuckerhut – 17€ Iguazú Fälle Brasilien – 21€ Iguazú Fälle Argentinien – 250€ Essen
Visum.
Kostenlos. In allen drei Ländern ist das 90-Tage Visum für Touristen mit deutschem Reisepass kostenlos und muss nicht im vorhinein beantragt werden. Einfach bei der Einreise einen noch 6 Monate gültigen Pass vorzeigen und los geht die Reise.
Packliste.
Kleidung. Sneaker, Flipflops, lange Leinenhose, Shorts, Oberteile, Regenjacke, Bikini
Kamera. Pentax Spiegelreflexkamera, Weitwinkelobjekiv, Standardzoom 18-55mm, 50mm Festbrennweite, Stativ
Sonstiges. kleines Erste Hilfe Set mit Medikamenten, Tigerbalsam, Kosmetikbeutel, Reisehandtuch, Reiseführer, Daypack, Backpack, Geldgürtel, Ohrenstöpsel, Schlafmaske, Nackenkissen, Sonnenbrille
[Campingausrüstung. Zelt, Exped Isomatte, 3-Jahreszeiten Schlafsack, Wäscheklammer, Panzertape für Notfälle, Taschenlampe]